Modernes Bronzekreuz in Martinsthaler Kirche
Modernes Bronzekreuz aus der alten St. Martins-Kirche schmückt nun die Martinsthaler Kirche
Zwei Jahre nach der erneuten Weihe der reativierten Kirche St. Sebastianus und Laurentius hat nun im Triumphbogen der Kirche der Korpus des modernen Bronzekreuzes aus der früheren Kirche St. Matin einen würdigen Platz gefunden.
Wie damals nach der Weihe der St. Martinskirche 1963 brauchte es fast zwei Jahre, bis die Kirche mit einem Kreuz ausgestattet wurde. So schrieb Pfarrer Mies 1965 in der Pfarrchronik: „... es fehlen aber noch die Orgel, ein Kreuz hinter dem Hochaltar, Paramente und dgl. Um das Kreuz entsteht ein Streit: der Architekt erklärt sich bereit, ein modernes Bronzekreuz über dem Altar zu stiften, aber der Kirchenvorstand will ein Holzkreuz haben an der Wand. Der Architekt legte zwei Modelle vor, von denen das erste als zu klein verworfen wurde, aber das zweite Anerkennung fand. Das Kreuz hat die Firma Büchen, Rheinland gearbeitet. Im Herbst konnte es mit großen Schwierigkeiten aufgehängt werden und trägt wesentlich zur Verschönerung des Chorraumes bei.“
Wie die Verantwortlichen damals so haben sich auch diesmal die Verantwortlichen vor Ort und im Bistum diese Entscheidung nicht leicht gemacht und verschiedene Ideen durchaus kontrovers bedacht und dann bei Ortsterminen anhand von Modellen eine sehr einvernehmliche und geglückte Lösung gefunden. Das vertraute Bronzekreuz aus der St. Martinskirche, bestehend aus dem großen bronzenen Kreuzesrahmen und dem daran befindlichen Korpus, das anfangs in der Gemeinde nicht unumstrtten war, das aber im Laufe der Jahre vielen Gläubigen ans Herz gewachsen ist, war für die kleine St. Sebastianus- und Laurentiuskirche zu groß. Daher wurden Ideen für ein historisierendes Holzkreuz aus dem Bestand des Bistums und der Dernbacher Schwestern verfolgt, die aber allesamt in der im barocken Stil restaurierten Kirche mit ihren modernen Elementen nicht gefallen haben.
So kam es schließlich zu der Idee, nur den Korpus des großen Bronzekreuzes modellhaft aufzuhängen und sich ein Bild zu machen, ob diese unkonventionelle Kreuzesdarstellung von Größe, Stil und Wirkung her in die Kirche passt, was von den Anwesenden einvernehmlich bejaht wurde. Das Ergebnis kann man jetzt in der Kirche sehen. Der Bronzekor-pus wurde bewusst ohne Hinterlegung mit einem Holzkreuz in der Karwoche aufgehängt und an Ostern erstmals gezeigt und verehrt. Er ist in seiner schlichten und eleganten Ausarbeitung eine besondere Kreuzesdarstellung und fügt sich harmonisch in den Gesamtraum der Kirche ein. Er zeigt – wie in der romanischen Kunst üblich – nicht den gekreuzigten Schmerzensmann, sondern den triumphierenden Herrn, aufrecht stehend, mit langem Gewand und Krone. Er ist Zeichen des Christussieges und Christuslebens.
Seine langen weitausgestreckten Arme laden die Besucher der Kirche ein: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28) Und er ruft einem jedem zu: „Ich bin der Sieger über Sünde und Tod. Ich bin Anfang und Ende. Mein ist die Zeit und die Ewigkeit, mein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen“ (Liturgie der Osternacht).